Kuchen zur Belohnung: Pistazien-Zitronen-Hefekranz

Geschafft! Fertig gemacht, weggeschickt, Häkchen hinter das Projekt gesetzt. Puh. Und jetzt ein Stück Kuchen zur Belohnung.

Hefekranz_hochkant

Na gut, das ist gemogelt. Diesen Hefekranz gab es nämlich eigentlich schon Ostern, und da steckte ich noch mittendrin in allem. Aber hätte ich jetzt ein Stück davon da, würde ich es mir genehmigen. Denn die Pistazien-Zitronen-Füllung sah nicht nur alles-sprießt-frühlingsgrün aus, sondern schmeckte auch einfach toll: genau so zitronig und nussig, wie ich sie mir erhofft hatte.

Eigentlich ist dieser Hefekranz nämlich ein Familienklassiker, in den laut Tradition gemahlene Nüsse und Rosinen gehören. So mache ich ihn tatsächlich auch regelmäßig. Aber zu Ostern hatte ich eher Frühlingshaftes im Kopf. Zugegeben, die Füllung ist mit den vielen teuren Pistazien ein bisschen feiertäglich. Wer den Kuchen aber für einfach so und zwischendurch nachbasteln möchte, kann auch gemahlene Mandeln nehmen. Das schmeckt mit der zitronigen Note bestimmt genauso gut.

Die Form des Kuchens habe ich allerdings genau so übernommen, wie sie mir meine Mutter gezeigt hat und wie dieser Hefekranz bei uns früher regelmäßig auf dem Kaffeetisch stand. Und ich freue mich, dass ich diesen Kuchen jetzt auch im Blog habe. Denn ein bisschen ist das ja auch mein persönliches Rezeptbuch, und dieser Kuchen gehört zu meinen absoluten Lieblingsrezepten. In dieser zitronigen Version sogar noch ein klitzekleines bisschen mehr.

Hefekranz mit Pistazien-Zitronen-Füllung

Hefekranz mit Pistazien-Zitronen-Füllung
Quelle: 
 
Zutaten
Für den Teig:
  • 250 ml Milch
  • 500 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 4 EL Zucker
  • 2 TL Vanillezucker
  • ½ Würfel frische Hefe (20 g)
  • 100 g weiche Butter
  • 1 Ei
Für die Füllung:
  • 200 g ungesalzene Pistazienkerne
  • 100 g Zucker
  • 2 Bio-Zitronen
  • 125 g Butter
Außerdem:
  • Mehl zum Verarbeiten
  • Backpapier für das Blech
  • 35 g Puderzucker
Anleitung
  1. Für den Teig die Milch lauwarm erhitzen. Mehl, Salz, Zucker und Vanillezucker in einer Schüssel mischen. Die Hefe in der Milch auflösen und die Hefemilch mit der Butter in Flöckchen und dem Ei zur Mehlmischung geben. Alles mit den Knethaken der Küchenmaschine oder des Handrührgeräts zu einem Teig vermischen und 8 Minuten kneten.
  2. Den Teig in der Schüssel mit einem Küchentuch abgedecken und an einem warmen Ort (bei mir: der auf 50 °C vorgeheizte und dann ausgeschaltete Backofen) ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen sichtbar vergrößert hat.
  3. In der Zwischenzeit für die Füllung die Pistazien mahlen und mit dem Zucker vermischen. Die Zitronen heiß abwaschen, abtrocknen und die Schale von beiden fein abreiben. Eine der Zitronen auspressen.
  4. Kurz vor Ende der Teiggehzeit die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und mit Zitronenschale und -saft unter die Pistazienmischung rühren.
  5. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Den Hefeteig auf der bemehlten Arbeitsfläche einmal kurz durchkneten und zu einem Rechteck von ca. 40 x 30 Zentimeter ausrollen. Die Pistazienmischung darauf verteilen (ruhig bis zum Rand). Das geht am besten mit einem Teigspatel.
  6. Den Teig von der langen Seite her zu einer Wurst aufrollen. Mit einem scharfen Messer die Wurstenden begradigen. (Die abgeschnittenen Stücke KANN man als Minischnecken neben dem großen Kuchen backen. Man KANN sie aber auch sofort in den Mund stecken. Sag ich nur so.) Die Wurst auf das Blech heben und zu einem Ring formen.
  7. Nun diesen Ring mit einer Schere zwölfmal in regelmäßigen Abständen von außen nach innen ein-, aber nicht durchschneiden, sodass zwölf Stücke entstehen, die innen zusammenhängen. Das erste dieser Stücke nehmen und nach links außen drehen, sodass das Strudelmuster von Teig und Füllung sichtbar wird. Das nächste Stück nach rechts und ins innere des Kranzes legen. Das dritte wieder nach links und außen, das vierte nach rechts und innen legen und immer so weiter, bis aus dem Kranz eine große Blüte geworden ist.
  8. Den Hefekranz noch einmal mit einem Tuch abgedeckt 20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Inzwischen den Backofen auf 180 °C (Umluft 160 °C) vorheizen.
  9. Den Kuchen im heißen Ofen (mittlere Schiene) in 30–35 Minuten hellbraun backen. Falls er an einigen Stellen zu schnell bräunt, mit Alufolie abdecken. Den fertigen Kuchen herausnehmen.
  10. Die übrige Zitrone auspressen. Den Puderzucker in ein Schüsselchen sieben und mit 3 Teelöffeln Zitronensaft zu einem dünnen Zuckerguss verrühren. Den Kuchen noch heiß damit bestreichen und abkühlen lassen.
Anmerkungen
Zubereitungszeit: 30 Minuten
Gehzeiten: 1 Stunde + 20 Minuten
Backzeit: 30–35 Minuten

 

11 Gedanken zu “Kuchen zur Belohnung: Pistazien-Zitronen-Hefekranz

  1. Turbohausfrau

    Nun sag bloß, du belohnst dich auch damit, dass du etwas backen darfst, wenn du einen Auftrag abgeschickt hast? Das mach ich nämlich genau so. :)
    Das finde ich richtig schön, dass ihr einen Familienkuchen habt! So etwas bin ich immer ein bissi neidig.

    1. Sabine Schlimm Artikel Autor

      Eigentlich hänge ich meistens nur in den Seilen. :-) Aber diesmal hatte ich nicht nur das Gefühl, mich selbst belohnen zu müssen, sondern auch eine laaaange Blogpause kompensieren zu wollen …

  2. Wiltraud

    Das klingt nach einem richtig tollen Rezept. Ich bin jemand, der mit klassischem Hefezopf großgeworden ist. Wenn die Obstkuchensaison vorbei war, gabs am Wochenende oft die Nüssse- und Rosinenvariante. Mit Zimt und Zucker drin und einem dicken Puderzucker- Zitronensaftguss obendrauf. Allerdings geflochten, oder als einfache Rolle, nicht in Schneckenform. Mag ich immer noch gern. Schmeckt nach Kindheit. Aber deine Version klingt wirklich nach einer super Abwechslung. Werde ich am Samstag früh mal versuchen. Ich bin sicher, meine Männer werden ihn genial finden. Vielen Dank für die schöne Anregung. :-)

  3. elvira bornheim-weil

    das sind so die dinge, die das leben lebenswert machen.
    kleine belohnungen für getane arbeit, oder erledigung von pflichten, das hat schon in der kindheit gewirkt.
    leider ist backen nicht meine passion. ich habe in sachen backen an jeder hand 5 daumen.
    ich habe einfach kein talent.
    dafür habe ich einen mann, der sehr gut backen kann, und der bekommt das rezept zum nachmachen.
    ich freue mich schon auf deine nächste geschichte und dein nächstes rezept.
    vielen dank sabine

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert