Resteverwertung Hühnerbrühe 2: Jambalaya mit Huhn und Chorizo

Ihr erinnert euch: Es gab Hühnerbrühe. Und dadurch ziemlich viel übriges Hühnchenfleisch, aus dem ich zunächst einmal Geflügelsalat fabrizierte. Ein weiterer Teil des Fleischs wanderte in die Suppe, und aus dem Rest wurde Jambalaya: Reis-mit-allem-Pfanne nach Art der amerikanischen Südstaaten.

Inspiriert hatte mich Kochpoetin Eva mit ihrem leicht abgewandelten Jambalaya-Rezept; eine kleine Suche im Netz und in meinem Kochbuchregal versorgte mich mit reichlich Rezepten (insbesondere Simones Variante aus der S-Küche), sodass ich eine Ahnung bekam, worauf es hier ankommt – und dann meine eigene Version basteln konnte.

Was meines Erachtens genau der Punkt an dem Gericht ist: Für diese Art von Schmeiß-alles-rein-Pfanne gibt es ja selten feste Rezepte. Es gibt ein paar charakteristische Zutaten, eine bestimmte Zubereitungsart und dann die eigene Vorratslage – plus die eigenen Vorlieben. Schließlich ist das Gericht (wie die gesamte Creole- beziehungsweise Cajun-Küche) im Schmelztiegel Louisiana entstanden, wo Menschen mit (unter anderem) französischen, spanischen und afrikanischen Wurzeln ihre Lieblingszutaten in einen großen Topf warfen, umrührten und guckten, was rauskam.

Was sind nun die charakteristischen Zutaten einer Jambalaya? Zunächst einmal Reis, denn angeblich zählt die Paella zu ihren Vorfahren. Dann Schinken oder würzige Räucherwurst, dazu an Fleisch, was sonst noch greifbar ist – gerne Huhn. Oder auch Alligator, der ja angeblich wie Huhn schmeckt. (Leider hatte ich gerade keinen im Haus.) Nicht zu vergessen die „holy trinity“, die heilige Dreifaltigkeit der Creole-Küche: Zwiebel, grüne Paprika und Staudensellerie. Außerdem typische Gewürze wie Oregano, Thymian und Cayennepfeffer.

Und schließlich und endlich Tomaten, wenn man denn creolische Jambalaya kochen möchte – und definitiv keine Tomaten, wenn man eine Cajun-Jambalaya im Sinn hat. Aber diese feinen Unterschiede kommen mir hier, diesseits des großen Wassers, akademisch vor, und so habe ich mich mit Tomaten auf die Seite von New Orleans geschlagen, ohne es auch nur zu ahnen. (Die englischsprachige Wikipedia weiß es aber ganz genau.)

Die Zubereitung ist schlicht: Alles anbraten, was davon profitiert, alles Übrige dazugeben und die Mischung in einem Topf (oder einer Pfanne) garen, bis der Reis weich ist und alle Aromen so richtig schön durchgezogen sind. Dass die Angelegenheit nicht zu den dekorativsten Gerichten gehört, versteht sich von selbst, und so reihe ich mich diesmal mit meinen Fotos wenigstens in eine lange Serie … äh, interessanter Jambalaya-Aufnahmen ein (ich sach nur: Bildersuche!).

Jambalaya mit Chorizo und Huhn

Aber was soll’s: Auf den Geschmack kommt es an, und der war wirklich hervorragend! Ein bisschen scharf, tomatenfruchtig und paprikasellerieherb, mit würziger Wurst und saftigem Reis und natürlich dem milden Hähnchen. Sprich: Das perfekte Upcycling für meine Reste!

Jambalaya mit Huhn und Chorizo
Quelle: 
Zubereitungszeit: 
Garzeit: 
Zeitbedarf gesamt: 
Portionen: 3
 
Zutaten
  • 6 Riesengarnelen (TK; geschält oder ungeschält ist nicht so wichtig)
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 grüne Paprikaschote
  • 3 Stangen Staudensellerie
  • 100 g Chorizo
  • 2 EL Öl (oder Hühnerfett)
  • 1 TL Tomatenmark
  • 2 TL edelsüßes Paprikapulver
  • ¼ TL Cayennepfeffer
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • ½ TL getrockneter Thymian
  • 250 g Langkornreis (parboiled)
  • 400 ml Hühnerbrühe
  • 200 g stückige Tomaten (ca. ½ Dose)
  • Salz | schwarzer Pfeffer
  • ½ Bund Petersilie
  • 200 g gegartes, klein gezupftes Hühnchenfleisch
Anleitung
  1. Die Garnelen herausnehmen und während der Zubereitung auftauen lassen.
  2. Die Zwiebel schälen und würfeln. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Die Paprika halbieren, putzen, waschen und klein würfeln. Die Selleriestangen waschen, falls nötig entfädeln (das Selleriegrün aufheben) und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Die Chorizo in Scheiben schneiden.
  3. Das Öl (oder Hühnerfett) in einer weiten, tiefen Pfanne erhitzen und die Chorizoscheiben darin bei mittlerer Hitze ca. 3 Min. anbraten. Das Gemüse dazugeben und 5 Min. unter gelegentlichem Rühren mitbraten. Das Tomatenmark einrühren, Paprika, Cayennepfeffer, Oregano und Thymian darüberstreuen und alles 1 Min. unter Rühren braten.
  4. Reis, Brühe und Tomaten zufügen, alles mit Salz und Pfeffer würzen und aufkochen. Den Deckel auflegen, den Herd herunterschalten und die Mischung ca. 25 Min. bei geringster Hitze köcheln lassen, bis der Reis die Flüssigkeit fast vollständig aufgenommen hat.
  5. In der Zwischenzeit die Petersilie waschen, trocken schütteln und die Blättchen hacken.
  6. Nach 25 Min. Garzeit das Hühnchenfleisch einrühren und 5 Min. mit erhitzen. Die Petersilie unterheben, die Garnelen auf den Reis legen und weitere 5 Min. bei aufgelegtem Deckel garen, dabei die Garnelen einmal wenden. Sobald sie schön rosig sind, die Jambalaya servieren.
Anmerkungen
Ich gebe zu: Wir haben die Jambalaya zu zweit gegessen. Aber wir waren auch hungrig. Bei weniger robusten Essern reicht die Menge mit Sicherheit für drei.

 

5 Gedanken zu “Resteverwertung Hühnerbrühe 2: Jambalaya mit Huhn und Chorizo

  1. Eva

    Hach, das wäre natürlich auch eine Maßnahme für das übrige Huhn gewesen. Habe ich glatt einfach nicht dran gedacht. Danke für’s Erinnern. :-)
    Liebe Grüße,
    Eva

  2. Barbara

    Hi Sabine! Danke für die tolle Anregung. Ich steh immer in der Küche und weiß nicht, was ich mit den Resten noch anfangen kann. Aber jetzt habe ich wieder eine Idee.. :-)

    Liebe Grüße

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